Ausstellungsarchiv 2018

Sonderausstellung "Intrige im Goldsaal"

Die Ausstellung „Intrige im Goldsaal“, welche vom 19.05.-26.08.2018 zu sehen ist, ist das umfassendste Ausstellungsvorhaben des Residenzschlosses in diesem Jahr. In ihm ist ein Problem, das viele Museen haben, zum Ausgangspunkt der Ausstellungskonzeption selbst gemacht worden: Wie wird mit wachsenden Sammlungsbeständen, aber begrenzten Magazinflächen umgegangen? Warum sammeln Menschen? Und wie können diese Sammlungen, die mitunter verborgen in Depots lagern, gezeigt werden?

In der Ausstellung „Intrige im Goldsaal“ findet sich der Anspruch, mit musealen Sammlungen Ordnungen zu schaffen und Unordnung zu bannen, in eine Ausstellungsdramaturgie überführt, in welcher die Sammlungsobjekte selbst zu Akteuren werden. Die Sammlungsgegenstände, die verschlossen in dunklen Magazinen ihr Dasein fristen, erheben sich gegen diejenigen Objekte, die im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit ausgestellt sind. Hieraus ergibt sich der Ausstellungtitel „Intrige im Goldsaal“.

Ab dem 22. Juni 2018 laden die Macher der Sonderausstellung „Intrige im Goldsaal“ jeweils freitags zum „Intrige-Tag“. Die Ausstellung ist dann zum ermäßigten Preis von 3,00€ pro Person zu besichtigen.
Und für Interessierte gibt es jeweils um 16.00 Uhr eine Führung (3,00€ je Person), in der sich im Dialog mit den Museumsmitarbeitern über das Ausstellungskonzept unterhalten werden kann. Weitere Termine zu Sonderführungen finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

 

 


Sonderausstellung "Hüttenzauber: 100 Jahre Altenburger Kunsthütte"

Sie waren eine verschworene Gemeinschaft und pflegten ihre Rituale mit derart bissigem Ernst, dass daraus Witz erwuchs. Sie bezeichneten sich selbst als Zwerge und jeder von ihnen erhielt einen eigenen Namen. Sie führten in ihrem Tun Satire und künstlerische Schaffenskraft zusammen, wenn sie das Frühlingsfest, die Sonnenwende oder das Julfest feierten. Sie waren Künstler, Intellektuelle, Menschen mit und ohne Einfluss. Zusammen waren sie: die Altenburger Kunsthütte.

Gründer und Kopf der Gruppe war der Altenburger Grafiker Otto Pech, auch Pix genannt. Der von ihm initiierte Verband bestand von 1919 bis 1938. Doch die künstlerischen Einflüsse sind vielfältig. Jungendstil und Symbolismus sind in den grafischen Arbeiten und Plastiken offensichtlich. Erhaltene Fotografien der Festrituale erinnern an Dada-Soiréen. Und im historischen Rückblick lässt sich das Cross-Over von bildender und performativer Kunst, ergänzt um literarische Zeugnisse gar als Vorläufer der erst in den 1960er-Jahren entstehenden Fluxusbewegung betrachten.

Die Ausstellung stellt erstmals das breite Schaffen der Vereinigung vor. Sie zeichnet dazu die Biografien verschiedener Mitglieder nach. Viele der ausgestellten Objekte werden erstmals präsentiert, nachdem sie in aufwendige Recherchen aus Deutschland, verschiedenen Ländern Europas und Kanada wieder zusammengetragen wurden.

Für ihre wöchentlichen Zusammenkünfte, stets samstags, hatten sich die Mitglieder übrigens ebenfalls ihre ganz eigene Welt geschaffen: In den damaligen Brülschen Terrassen hatten sie einen Raum angemietet und diesen künstlerisch ausgestaltet. Dieser Raum wird in der Ausstellung „100 Jahre Kunsthütte“ mit originalgetreuer Einrichtung nachgebildet sein.

Eine Würdigung der Altenburger Kunsthütte in der deutschen Geschichtsschreibung historischer Avantgarden des frühen 20. Jahrhundert steht bis heute aus. Die nunmehr mit dem Sammler Alexander Vogel gemeinsam realisierte Ausstellung soll auch Ausgangspunkt und Anregungen für zukünftige Forschungen sein.